Das renitente Objekt

Filmisch-performative Umsetzung


Uraufführung: Sommer 2023
Idee, Inszenierung: Sabine Manke


Der Gegenstand dieses filmischen Buches ist sein gedrucktes Pendant. Oftmals für tot erklärt, herausgefordert durch Berge von gedrucktem Schund und die Digitalisierung, herabgesetzt durch künstlerische Ausschlachtungen und vieles mehr, stellt das Buch sich in den Wind der Zeit und der Debatten. Es strukturiert die Wirklichkeit von Räumen, Lebensplänen und Erfahrungen auch dort, wo vermeintlich offenere und immaterielle Medien das Szepter übernommen haben. Mit seinem klar bestimmbaren Anfang und einem definitiven Ende spiegelt es den Menschen in seiner begrenzten Existenz und überdauert ihn zugleich – darin dem Grönlandwal ähnlich oder vielleicht sogar der Gemeinen Fichte.

Das renitente Objekt ist ein filmisches Buch. Es entsteht (zunächst) in einem durchgängigen Take, in dem dieses Buch verfasst, mit Illustrationen, einem Inhaltsverzeichnis und allen weiteren Merkmalen des gebundenen Buches versehen wird. In diese auf das Analog-Materielle und den Prozess der Verfertigung fokussierten Aufnahme, die in einem groben Drehbuch vorbereitet ist, werden in der Nachbearbeitung digitale Fundstücke und zusätzliches Videomaterial integriert. Der geschriebene Text des Buches wird ergänzt durch einen gesprochenen. Er dient als Stimme einer auktorialen Erzählerin, die sich im Dialog mit dem Geschriebenen befindet, aber auch das Zufällig-Kontingente des gestalterischen Akts, das Ungeplante des Zeichnens, Schreibens, Schneidens, Montierens, Denkens und Sprechens aufgreift. Die Rezeption des Films wird eingebettet in einen performativen Rahmen.

Entwicklung der Projektidee gefördert vom Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.