Conscientious Mythmakers (ˌkɑːnʃiːˈɛntʃəs ˈmɪθˌmeɪkɚz) balancieren mit ihren Performance-Projekten auf den schmalen Gräten zwischen l’art-pour-l’art und missionarischem Wahn, zwischen der schamlosen Auratisierung des Banalen und der respektvollen Banalisierung dessen, worauf wir alle uns eben erst verständigt hatten. Sie sind unterwegs mit der Lizenz zur Vielfalt, zum Unfertigen und der falschen Abgeklärtheit der vermeintlich Angekommenen. Erwartungsfroh segeln sie auf die Klippen am Horizont zu – um sich an ihnen zu stoßen oder nach ausgiebiger Besichtigung mit viel Bohei zu umschiffen.

Ausgestattet mit den Lichtquellen akademischen Schlaumeiertums, vorgezimmerten Ansichten sowie dem Trendvokabular der modernen Kulturarbeiter:in, sind sie in den Tropfsteinhöhlen der Kulturbetriebe unterwegs. Sie hängen ihre schäbigen Mäntel an den Stalagmiten der europäisch-westlichen Kunstauffassung auf, um die Erotik Jahrmillionen alter Stalagtiten, die sie hervorgebracht hat, für ihre eigenen, mehr oder weniger legitimen Zwecke auszubeuten. Sie sind mal eins, mal zwei, mal drei und mal vier, aber niemals ein Quadrat, sondern vielmehr zwei Dreiecke oder, im Idealfall, ein Tetrahedron.